The Body Shop offenbar vor der Insolvenz

Der britische Naturkosmetikhändler The Body Shop befindet sich offenbar in einer tiefen Krise. Fast 50 Jahre nach ihrer Gründung steht die Kette wohl kurz davor, in Großbritannien Insolvenz anzumelden.

Die britische Kosmetikkette The Body Shop steht Medienberichten zufolge kurz vor der Insolvenz. Das Unternehmen bereitet sich derzeit darauf vor, einen Experten zu benennen, der eine Umstrukturierung leiten soll, wie der Sender „Sky News“ berichtete. The Body Shop hat in Großbritannien rund 200 Filialen.

Erst zum Jahresende von deutschem Investmentfonds übernommen

Die Geschäfte von The Body Shop in anderen Ländern seien nicht betroffen, hieß es. Auch in Deutschland ist der 1976 in Brighton gegründete Kosmetikkonzern vertreten. Im Mittelpunkt der Vision von Gründerin Anita Roddick stand ein ethischer Geschäftsansatz. So verkaufte sie „ethisch vertretbare und naturbasierte Inhaltsstoffe aus aller Welt, in einer Verpackung, die ohne Schnickschnack auskam und zudem leicht nachgefüllt werden konnte“.

Das Unternehmen positioniert sich nach eigenen Angaben außerdem klar gegen Tierversuche und bemüht sich um eine faire Zusammenarbeit mit Landwirten und Lieferanten. 2006 wurde die Kette vom französischen Konzern L’Oréal übernommen. 2017 ging The Body Shop an den brasilianischen Konkurrenten Natura Cosméticos.

Nach zahlreichen Quartalen mit Verlusten übernahm 2023 schließlich der deutsche Investmentfonds Aurelius den Kosmetikhändler für etwa 207 Millionen Pfund. „Die Übernahme dieser britischen Kultmarke begeistert uns. Schließlich war The Body Shop Pionier im Kosmetikmarkt in den Bereichen Tierversuchsfreiheit und natürliche Inhaltsstoffe“, sagte Aurelius-Partner Tristan Nagler im vergangenen November.

Folgen für Mitarbeiter und Zulieferer

Derzeit beschäftigt The Body Shop nach Angaben von Aurelius rund 7.000 Menschen und ist in 89 Märkten präsent. Diese umfassen mehr als 900 eigene Geschäfte in 20 Ländern sowie Partnerschaften mit Franchise-Unternehmen, die rund 1.600 Geschäfte in 69 Ländern betreiben. Der Hauptsitz des Konzerns ist London.

Eine Insolvenz würde laut der britischen Zeitung „Guardian“ zu Ladenschließungen und Entlassungen führen. Auch die Auswirkungen auf die weltweiten Zulieferer, darunter viele kleine Betriebe, wären demnach erheblich. Das Produktportfolio der Marke umfasst Bade- und Körperpflegeprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen, Hautpflege, Düfte, Haarpflege, Make-up und Geschenkartikel.