Bessere Geschäfte, weniger Profite: Deutsche Bank muss 3500 Mitarbeiter entlassen

Bessere Geschäfte, weniger Profite: Deutsche Bank muss 3500 Mitarbeiter entlassen

© AFP/TOLGA AKMEN

Bessere Geschäfte, weniger Profite: Deutsche Bank muss 3500 Mitarbeiter entlassen

Über bessere Geschäfte konnte sich im vergangenen Jahr die Deutsche Bank freuen. Unterm Strich bleiben aber dennoch kleinere Gewinne. Das hat Auswirkungen für die Belegschaft.

Die Deutsche Bank plant nach einem Gewinnrückgang weitere Einsparungen in Milliardenhöhe. Die Bank gehe davon aus, dass weitere Kostensenkungen „mit einem Abbau von rund 3500 Stellen einhergehen, vor allem in kundenfernen Bereichen“, teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Abbau der Jobs soll nach Angaben eines Sprechers bis Ende nächsten Jahres vollzogen sein.

Nach Kostensenkungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr will der Vorstand weitere 1,6 Milliarden Euro einsparen: in Infrastruktur und IT sowie durch Verbesserung von Betriebsabläufen. Weitere Maßnahmen seien „die Straffung des Vertriebsnetzes in Deutschland und die Vereinfachung und Automatisierung von internen Prozessen“. Die Bank rechne damit, „dass sich der weitaus größte Teil dieser Maßnahmen bereits 2025 in den laufenden bereinigten Kosten widerspiegeln wird“.

Im vergangenen Jahr lag der auf die Anteilseigner des Dax-Konzerns entfallende Überschuss mit gut 4,2 Milliarden Euro um 16 Prozent unter Vorjahresniveau. Ein Jahr zuvor hatte die Bank von einer einmaligen Steuergutschrift profitiert.

Dividende soll auf 45 Cent steigen

Vor Steuern erzielte das Institut 2023 mit fast 5,7 Milliarden Euro jedoch den höchsten Gewinn seit 16 Jahren. Daher zog Konzernchef Christian Sewing auch eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres: Die Bank sei stärker gewachsen als geplant. Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – stiegen um sechs Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro. Bis 2025 sollen sie auf rund 32 Milliarden wachsen und damit stärker als bisher geplant.

Wie andere Geldhäuser profitierte die Deutsche Bank von den weltweit gestiegenen Zinsen. Sewing betonte jedoch in einem Schreiben an die Belegschaft, der Erfolg der Bank stehe „auf einer breiten Basis“: „Das Nettozinsergebnis macht weniger als die Hälfte unserer Erträge aus, ein deutlich geringerer Anteil als bei vielen anderen Banken. Und wir stünden am Ende dieses Jahres nicht so gut da, wenn nicht auch die Teams der Investmentbank und der Vermögensverwaltung in einem schwierigen Marktumfeld sehr viel herausgeholt hätten.“

Von der insgesamt positiven Entwicklung sollen die Aktionärinnen und Aktionäre profitieren: Die Dividende soll von 30 Cent ein Jahr zuvor auf nun 45 Cent je Anteilsschein angehoben werden. Weitere 675 Millionen Euro will die Bank bis Ende Juni des laufenden Jahres über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgeben. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt der Vorstand eine Dividende von einem Euro je Aktie an. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de