China verzehnfacht Investitionen in Iran

Peking und Teheran bauen ihre Wirtschaftsbeziehungen kräftig aus. Zwar ist das Gesamtvolumen der Aufträge für chinesische Firmen noch überschaubar – die Dynamik ist aber bemerkenswert.

Chinesische Investitionen in Iran haben sich einem Bericht zufolge innerhalb eines Jahres verzehnfacht. Die Summe stieg von 200 Millionen Dollar auf 2 Milliarden Dollar, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag unter Berufung auf den Vorsitzenden der Organisation für Auslandsinvestitionen berichtete. Das Geld fließt demnach vor allem in Projekte in den Bereichen Logistik, Infrastruktur und Bergbau.

Als wichtiger Abnehmer iranischen Öls ist China wirtschaftlich ein wichtiger Partner für Teheran. Beide Länder schlossen 2021 ein Kooperationsabkommen über 25 Jahre. Gleichzeitig hat die Führung in Teheran angesichts der internationalen Sanktionen auch seine Beziehungen zu Russland ausgebaut und unterstützt das Land nach westlichen Erkenntnissen im Krieg in der Ukraine. Laut Tasnim gehören zu den größeren Investoren auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei.

Iran ist vor allem wegen seines Atomprogramms mit Sanktionen belegt. Die Staatsführung verstärkte in den vergangenen Jahren daher seine Beziehungen zu Russland und China, suchte aber auch neue Partner. So ist die Islamische Republik inzwischen Mitglied der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und seit Jahresbeginn Teil der Staatenvereinigung Brics. Die Strategie löst aber auch Kritik in Iran aus. Viele Menschen wünschen sich eine Verbesserung der Beziehung zum Westen.