Kremlnaher Aktivist beendet Arbeit für AfD

Seine möglichen Verbindungen zum russischen Inlandsgeheimdienst hatte der SPIEGEL enthüllt. Nun wurde bekannt: Der prorussische Aktivist Wladimir Sergijenko hat seinen Job als Mitarbeiter eines AfD-Abgeordneten abgegeben.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt hat in einer Pressemitteilung auf Facebook bekannt gegeben, dass der prorussische Aktivist Wladimir Sergijenko nicht weiter für ihn arbeiten werde. Das sei auf dessen Wunsch hin geschehen, weil »die gegen ihn gerichtete Medienkampagne eine Weiterführung seiner Arbeit unmöglich« mache.

Zuvor hatten der SPIEGEL und das Investigativportal »The Insider« berichtet , dass die Nähe des AfD-Mitarbeiters Sergijenko zum Kreml offenbar noch weiter reicht als bislang bekannt. Schon im Sommer hatte der SPIEGEL enthüllt , dass sich Sergijenko mit einer ominösen Kontaktperson in Moskau darüber austauschte, wie sich deutsche Panzerlieferungen in die Ukraine womöglich stoppen oder verzögern ließen. Nun zeigten Recherchen: Er soll dabei in engem Austausch mit einem Oberst des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB gestanden haben.

Sergijenko wies das zurück. »Die Anschuldigungen, ich sei ein Einflussagent Moskaus, sind haltlos und entsprechen in keiner Weise der Realität«, teilte er dem SPIEGEL mit. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Schmidt teilte zunächst mit, er gehe »auf substanzlose Unterstellungen« gegen seinen Mitarbeiter nicht ein.

Berichterstattung als angebliche »Oppositionsbekämpfung«

In der Pressemitteilung bezeichnete Schmidt nun die Vorwürfe um einen »Spion im Bundestag« oder »ein angebliches Geheimtreffen in Potsdam« als »Oppositionsbekämpfung«. Die Medien würden Falschmeldungen verbreiten und »framen, was das Zeug hält«.

Sergijenko sei für ihn tätig gewesen, um angeblich diskriminierten russischsprachigen Bürgern zu helfen. Vor allem seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien diese »massiven Anfeindungen, unter anderem durch die Medienberichterstattung« ausgeliefert.

Er kündigte außerdem an, dass er gegen die »Bild«-Zeitung wegen unwahrer Tatsachenbehauptung rechtliche Schritte eingeleitet habe. Ob er so auch mit der Berichterstattung anderer Medien verfahren wolle, beschreibt er nicht.