Viele Leihen, kaum Stars: Wenig Spektakuläres bei den Winter-Transfers in der Bundesliga

Viele Leihen, kaum Stars: Wenig Spektakuläres bei den Winter-Transfers in der Bundesliga

© IMAGO/Jose Breton

Update Viele Leihen, kaum Stars: Wenig Spektakuläres bei den Winter-Transfers in der Bundesliga

Im aktuellen Transferfenster der Fußball-Bundesliga wurden diesmal nicht sehr viele Spieler und auch nur überschaubare Summen bewegt. Das meiste Geld gibt der FC Bayern München aus.

| Update:

Der Winterschlussverkauf ist nicht mehr, was er mal war – das gilt offenbar auch für die Fußball-Bundesliga. Bis zum sogenannten Deadline Day am Donnerstag warteten Transfer-Junkies vergeblich auf den großen Star-Einkauf oder Mega-Transfer. Zwar setzte kurz vor Schluss mancherorts doch noch das hektische Treiben und Prüfen von Optionen ein.

Wirklich Geld in die Hand nahmen aber nur der FC Bayern und RB Leipzig. Die Münchner verkündeten am Donnerstagnachmittag die Verpflichtung des spanischen Offensivspielers Bryan Zaragoza vom FC Granada. Wie der Klub am Donnerstag mitteilten, schließt sich der 22-Jährige zunächst auf Leihbasis bis zum Saisonende dem von Verletzungssorgen geplagten deutschen Fußball-Rekordmeister an. Danach greife die Vereinbarung mit Zaragoza aus dem Dezember vergangenen Jahres. Dieser Vertrag läuft dann bis zum 30. Juni 2029.

Viele Leihen, kaum Stars: Wenig Spektakuläres bei den Winter-Transfers in der Bundesliga

Für Sacha Boey (l.) soll der FC Bayern rund 30 Millionen Euro überwiesen haben. Er ist der teuerste Transfer des Winters.

© Imago/FC Bayern München

„Im Fußball muss man immer flexibel sein, und so haben wir aufgrund der aktuellen Situation noch einmal reagiert“, erklärte Sportdirektor Christoph Freund. Zaragoza sollte eigentlich erst im Sommer für rund 13 Millionen Euro nach München wechseln. Zuvor hatte der Tabellenzweite der Bundesliga bereits Sacha Boey von Galatasaray Istanbul für kolportierte 30 Millionen Euro verpflichtet.

RB Leipzig verstärkte sich mit Eljif Elmas von der SSC Neapel, die Ablösesumme beträgt angeblich 23 Millionen Euro. Der Nordmazedonier Elmas ist als Nachfolger für die nach New York abgewanderte Klub-Ikone Emil Forsberg vorgesehen.

Die restlichen Transfers sind in Bezug auf die Ablösesummen weit weg von zweistelligen Millionenbeträgen. Die halbwegs prominenten Zugänge, die es gab, wurden meist geliehen, zumindest im ersten Schritt. Und das überwiegend aus den aufgeblähten Kadern der Premier-League-Clubs. So kamen Eric Dier (Tottenham Hotspur) und Bryan Zaragoza, der nun früher als geplant in die Bundesliga wechselt, von den Bayern, Rückkehrer Jadon Sancho (Manchester United) und Ian Maatsen (FC Chelsea) von Borussia Dortmund oder auch Sasa Kalajdzic (Wolverhampton Wanderers) und Donny van de Beek (Manchester United) von Eintracht Frankfurt in die Bundesliga.

Auch Tabellenführer Bayer Leverkusen tätigte nur einen Transfer, ebenfalls auf Leihbasis. Und Stürmer Borja Iglesias von Betis Sevilla wurde auch nur deshalb geholt, weil Victor Boniface bis April ausfällt.

Drei Transfers von Kurzzeit-Nationalspielern

Kurz vor dem Transferende sorgten zumindest auch noch drei Transfers von Kurzzeit-Nationalspielern für Aufsehen. Vor allem der von Mo Dahoud zum VfB Stuttgart. Auch der Ex-Dortmunder wurde zunächst aus der Premier League von Brighton & Hove Albion geliehen. In diesem Fall mit Kaufoption.

Die beiden anderen liefen Bundesliga-intern ab. Nadiem Amiri, der für Leverkusen am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach noch in der Startelf gestanden hatte, ging zum Abstiegskandidaten FSV Mainz 05. Der seit Ende August auf ein Pflichtspiel-Tor wartende Stürmer Kevin Behrens wechselte wie Max Kruse vor zwei Jahren im Winter vom 1. FC Union zum VfL Wolfsburg.

8

Abgänge hat der 1. FC Union zu verzeichnen, drei Spieler wurden geholt.

Der in den Keller abgerutschte Champions-League-Teilnehmer 1. FC Union hatte mit acht Abgängen und drei Zugängen die höchste Fluktuation. Bei den drei noch hinter den Berlinern platzierten Klubs war das Kommen und Gehen nicht ganz so rege. Die Mainzer holten neben Amiri in Jessic Ngankam aus Frankfurt noch einen weiteren Offensivspieler, Schlusslicht Darmstadt lieh Julian Justvan aus Hoffenheim und den Bundesliga-erfahrenen Ex-Bochumer Gerrit Holtmann.

Der 1. FC Köln durfte wegen der Fifa-Transfersperre gar keine Spieler verpflichten, gab im Gegenzug aber sogar noch drei ab. Die Aktivitäten der Konkurrenz flößen den Kölnern nach eigener Auskunft aber keinen großen Schrecken ein. „Da schmerzt nichts, wir nehmen die Situation an, wie sie ist“, sagte Lizenspiel-Leiter Thomas Kessler: „Natürlich verfolgen wir, was die Konkurrenz macht. Aber gerade im Winter ist es eh nicht so einfach, sich zu verstärken. Daher bin ich gespannt, wie es bei den Konkurrenten funktioniert.“

Mehr schmerzen wird die Kölner das Verbot im Sommer, wenn die Konkurrenten wohl wieder fleißig und mit einigem Finanz-Volumen versuchen, ihre Kader umzubauen. (dpa)

Zur Startseite

  • 1. FC Köln
  • Borussia Dortmund
  • Bundesliga
  • Eintracht Frankfurt
  • FC Bayern München: Aktuelle Beiträge zum Erfolgsclub
  • RB Leipzig

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de